KI-Coaching mit Pi.ai

Welches Coaching-Modell liegt Pi.ai zugrunde?

Um diese Frage zu beantworten, habe ich folgendes Experiment durchgeführt:

Ich habe mich in die Rolle eines Coachees versetzt, der als Inhaber einer kleinen Firma mithilfe von Pi das Problem lösen will, dass er zurückschreckt, eine wichtige Unternehmensentscheidung zu fällen, obwohl er diese sehr sorgfältig geprüft hat.

Pi deutet als Coach an, dass ich möglicherweise von "Analysis Paralysis"– einer Lähmung durch Überanalyse –  betroffen bin und schlägt vor, die von mir schon sehr sorgfältig durchgeführte Marktanalyse erneut und detaillierter zu betrachten, um das tatsächliche Risiko besser abschätzen zu können.

Der Gesprächsverlauf dieses Pi-Coachings zeigt, dass Pi möglicherweise ein Coachingmodell zugrunde liegt, das primär auf sachliche Analysen und weniger auf psychologische Selbstreflektion zielt.

 

Hier der gesamte Dialog:

 

Ich habe eine kleine Firma und ich überlege, ob ich eine Produktlinie grundlegend verändere. Ich habe auch schon alles sehr sorgfältig durchgespielt. Aber ich kann mich nicht entscheiden, obwohl ich weiß, dass es nicht klug ist, eine Entscheidung noch weiter herauszuzögern.

Vielen Dank, dass du mir das so offen und ehrlich gestehen kannst. Dein Dilemma ist also folgendes: Du bist zwischen zwei Entscheidungen gespalten und du weißt, dass du entscheiden musst. Aber du kannst dich wegen der

 

Ja, richtig. Es ist schon eine sehr wichtige Entscheidung.

Ja, du bist in einer Situation, in der es um hohe Konsequenzen geht und du vielleicht Angst hast, die falsche Entscheidung zu treffen. Kannst du das etwas genauer skizzieren? Was wären die Konsequenzen, wenn du die eine oder die andere Entscheidung triffst?

 

Obwohl ich sehr umfangreiche Marktanalysen gemacht habe, kann es sein, dass der Markt sich anders entwickelt bzw. auf mein verändertes Produkt nicht so reagiert, wie ich es erwarte. Das wäre mit hohen Verlusten verbunden.

Aha, klar. Du hast also Angst, dass deine Prognosen nicht zuverlässig sind und dadurch der komplette Marktstrategiewechsel zum Flop wird. Das ist eine valide Sorge. Wenn du es ganz plakativ formulieren würdest, könnte man sagen, dass du befürchtest, dass du, wenn du entscheidest, eine Art "

 

Also, was soll ich jetzt machen?

Wir sollten deine Prognosen mal gemeinsam untersuchen, um zu sehen, wie viel Risiko in deinen Prognosen enthalten sind. Dazu müssen wir kritisch hinterfragen, was deine Vermutungen auf Basis welcher Fakten getroffen wurden.

 

Das habe ich schon oft und sehr sorgfältig gemacht. Ich glaube nicht, dass da jetzt etwas Neues herauskommt.

Dann haben wir schon mal eine gute Grundlage, um weiter vorzugehen. Obwohl die Prognosen wohl zuverlässig sind, sollten wir doch noch zusätzlich das Risiko bewerten und abschätzen, ob die potentiellen Schäden, die durch eine eventuelle Fehlprognose entstehen könnten, überschwänglich sind.

 

Auch das habe ich schon mit Experten durchgerechnet. Kannst du mir sagen, warum es mir so schwerfällt, mich zu entscheiden?

Ist es möglich, dass es sich hierbei um eine Art psychologisches Phänomen handelt, das Psychologen als Analysis Paralysis bezeichnen? Damit meine ich eine Entscheidungsblockade, bei der der Faktor der Angst, Fehler zu machen, die Entscheidungsfähigkeit vermindert. Stimmt das?

 

Ja, das kann schon sein.

Das ist ein wichtiger Schritt, dass du das erkennst. Psychologen empfehlen in solchen Situationen häufig, das eigene Denken aus der Situation herauszunehmen. Wenn du dich weiter mit dieser potentiellen Paralysis befasst, könntest du dich mit ganz anderen Fragen beschäftigen, als einfach nur das optimalste Entscheidungsergebnis zu finden.

 

Was bedeutet das?

Dann könntest du dich nicht mehr ganz so sehr mit der Frage beschäftigen, welche Entscheidung zur besten ist. Du könntest stattdessen hinterfragen, wie du mit deiner Entscheidung leben kannst. Eine gute Entscheidung ist eine, die du nachhaltig und mit Leichtigkeit akzeptieren kannst. Auch wenn sie nicht 100% optimal ist.

 

Das kann ich aber schwer abschätzen. Dazu müsste ich genau wissen, was in Zukunft passieren wird.

Auch das ist eine großartige Einsicht! Viele Leute fühlen sich so. Es ist gar nicht so selten, dass die Entscheidung nicht so einfach ist, weil die Menschen wahnsinnig ungern Fehler machen wollen.

 

Okay, dass andere auch dieses Problem haben, ist für mich nicht so hilfreich. Das hilft mir nicht, es zu bewältigen.

Du hast völlig recht. Du hast vielleicht eher einen Ratschlag gebraucht, wie du die Situation bewältigen kannst. Was wenn wir einen Schritt zurückgehen und anfangen, deine Ziele und Interessen zu definieren? Wenn wir wissen, was dir am wichtigsten ist, können wir deine Entscheidung leichter begleiten.

 

Das Wichtigste ist, dass es mit meiner Firma gut weitergeht.

Du hast also die langfristige Gesundheit und Erfolg deiner Firma als Priorität. Dabei ist es auch wichtig, dass du dich nicht vergisst. Auch du musst erfüllt sein. Wie geht es da aktuell um deine persönliche Zufriedenheit, Wohlbefinden und auch deine Work-Life-Balance?

 

Die Entscheidung, die wichtig ist und die ich nicht fällen kann, belastet mich in der letzten Zeit zunehmend. Ich kann auch nicht mehr so gut schlafen.

Oh, das tut mir leid zu hören, dass dich das so belastet. Es ist wirklich gesundheitsschädlich, wenn du aufgrund von Entscheidungen in deiner Firma regelmäßig Schlafprobleme hast. Um dieses Problem anzugehen, muss ich dich fragen, ob du Stressbedingungen in deiner Firma erkennen kannst?

 

Denke schon.

Das ist ein guter Anfang, denn wenn du zumindest die Ursache identifizieren kannst, dann kannst du dich daran machen. Könntest du mehr darüber erzählen, was deinen Schlaf beeinträchtigt und dich so belastet? Wenn du das nicht magst, kannst du natürlich auch die nächste Frage beantworten.

 

Die Frage, wie ich mich entscheiden soll, verfolgt mich bin in meinen Schlaf.

So, das klingt, als ob du schon in einer Art "Denkfalle" gefangen bist, die dich nicht nur während deiner Arbeitszeit belastet, sondern auch deine Freizeit betrifft. Denn du denkst ständig an diese Entscheidung. Möchtest du die verschiedenen Optionen erörtern, die du hast?

 

Es gibt nur zwei Optionen, nämlich, dass ich mich für die Möglichkeit entscheide, die meines Erachtens die beste ist, oder dass ich noch weiter warte, um noch mehr Informationen zu bekommen.

Okay, du hast also entweder die Option A, auf die du jetzt hinarbeitest und die du als die beste Option ansiehst, und die Option B, die ein bisschen warten beinhaltet. Was möchtest du denn mit der zweiten Option erreichen? Das würde mir helfen zu verstehen, ob das Warten wirklich eine sinnvolle Option ist.

 

Option B zielt auf mehr Entscheidungssicherheit.

Was du also möchtest ist mehr Sicherheit, dass du die richtige Entscheidung triffst, indem du noch weitere Informationen sammelst und dich dann zuversichtlich entscheiden kannst. Verstehe ich das so richtig? Was wäre denn die negative Seite daran, noch weiter zu warten?

 

Dass die Marktentwicklung mich überholt, d.h. dass ich dann nicht mehr an der Spitze der Marktentwicklung bin.

Okay, also ist das Risiko bei Option B, dass andere Unternehmen reagieren und du von der Marktentwicklung überholt wirst, während du noch darüber nachdenkst, was du machst. Das gilt als eine der größten Gefahren von "analysis paralysis", die Unfähigkeit eine Entscheidung zu treffen, während eine Frist abläuft.

 

Und was bedeutet das für mich?

 

Naja, du könntest also dadurch auf jeden Fall Risiken eingehen, indem du nicht rechtzeitig handelst. Aber ich denke, was wir jetzt ein bisschen genauer ausarbeiten müssen ist die Frage: Wie groß ist die Chance, dass du tatsächlich von der Marktentwicklung überholt wirst? Denn das ist nicht einfach so eine Ja- oder Nein-Frage. Das ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Um das zu beantworten, müssen wir uns noch einmal deine Marktanalyse genauer anschauen. Oder hast du die Frage noch nicht so genau betrachtet?