verfasst von Prof. Dr. H. Geißler am 19. 07. 2022
Coaching ist eine Dienstleistung, die darauf ausgerichtet ist, dass Hilfe-Suchende ihre Ziele besser erreichen können. Das impliziert, dass eine Differenz besteht zwischen der Ist-Situation der Coachees und der von ihnen gewünschten Soll-Situation. Diese Differenz definiert die Problematik bzw. Herausforderung, um die es im Coaching geht.
Um diese Problematik zu lösen, ist dreierlei notwendig, nämlich die Vorstellungen zu überprüfen, die die Coachees von von ihrer Ist-Situation, von ihrer Soll-Situation und von den zielführenden Aktivitäten haben, die erfolgreich von der Ist-Situation zur Erreichung der Soll-Situation führen.
Für die Bearbeitung dieser dreifachen Aufgabe bietet sich z.B. der Coaching Solution Finder in Verbindung mit dem Sieben-Felder-Schema an.
Besondere Beachtung verdienen dabei die negativen Affekte, die den Kernbereich der vorliegenden Coachingproblematik bilden. Denn es handelt sich bei ihnen um emotional-motivationale Spontanreaktionen, die nicht bewusst gesteuert werden (können). Die durch sie bedingten Probleme können deshalb nur ansatzweise durch moderierende und/oder impulsgebende Reflexionsarbeit gelöst werden. Es ist deshalb notwendig, die psychischen Problemlösungsmedien (d.h. die bei den Coachees vorliegenden und gestaltbaren psychischen Bedingungen) des rationalen Denkens und Handelns gezielt durch die psychischen Problemlösungsmedien des intuitiven Denkens und Handeln sowie der Gefühls- und Körpererfahrungen und Widerfahrnis- und Selbstwirksamkeitserfahrungen zu ergänzen.
Literatur
Geißler, H. & Rödel S. (2023). Praxishandbuch professionelles Online-Coaching. Weinheim, Basel: Beltz