verfasst von Prof. Dr. H. Geißler am 20. 10. 2022
Watzlawick, Beavin & Jackson haben vorgeschlagen, zwischenmenschliche Kommunikation als soziales System zu verstehen. Dieses Vorverständnis impliziert eine Reihe von Vorannahmen, die sie als
metakommunikative Axiome bezeichnen. Es handelt sich hierbei um konzeptionelle Setzungen, die sich aus dem systemischen Vorverständnis ableiten und deshalb empirisch nicht nachgewiesen werden
können.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um folgende Grundaussagen:
- "Man kann nicht nicht kommunizieren." (Watzlawick et al. 1969, S. 53)
- "Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, dergestalt, daß letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist." (Ebd., S. 56)
- "Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt." (Ebd., S. 61)
- "Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten. Digitale Kommunikationen haben eine komplexe und vielseitige logische Syntax, aber eine auf dem Gebiet der
Beziehungen unzulängliche Semantik. Analoge Kommunikationen dagegen besitzen dieses semantische Potenzial, ermangeln aber die für eindeutige Kommunikationen erforderliche logische Syntax."
(Ebd.,s . 68)
- "Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht. "
(Ebd., S. 70)
Literatur
Geißler, H. (2018). Organisationspsychologie III - Grundlagen Coaching. Was ist Coaching? Hamburg: Hamburger
Fern-Hochschule
Watzlawick, P., Beavin, J.H. & Jackson, D.D. (1969). Menschliche Kommunikation. Bern, Stattgart, Wien; Verlag Hans Huber