Kommunikationskanal(reduktion)

verfasst von Prof. Dr. H. Geißler  am 20. 07. 10. 2022

Wenn wir miteinander kommunizieren, brauchen wir entsprechende Sinnesdaten. Hier bieten sich fünf Kommunikationskanäle an, nämlich das Hören, Sehen, Tasten, Riechen und Schmecken. Im Coaching sind die ersten beiden die Wichtigsten. Das gilt sowohl für das Face-to-Face- wie auch für das Online-Coaching.

Der Unterschied ist allerdings, dass im Face-to-Face-Coaching immer alle fünf Kommunikationskanäle grundsätzlich zu Verfügung stehen, während es im Online-Coaching nur maximal zwei sind, nämlich das Hören und Sehen. Diese Kanalreduktion ist für Online-Coaching typisch. Das heißt aber noch nicht, dass Online-Coaching deshalb schlechter sein muss. Nur eines steht fest, nämlich dass seine Ausgangsbedingungen anders sind und dass sich deshalb andere Ansprüche stellen.

Vor diesem Hintergrund ist Zweierlei zu betonen, nämlich zunächst einmal, dass für Online-Coaching nicht nur die technischen Kommunikationsmedien, sondern mehr noch die Möglichkeiten wichtig sind, die Kommunikationsmedien mit passenden elektronischen Problemlösungsmedien zu verbinden.

Genauso wichtig ist dabei noch ein zweiter Punkt, nämlich die technischen Medien (d.h. Kommunikations- und Problemlösungsmedien) sinnvoll mit passenden psychischen Problemlösungsmedien zu verbinden, d.h. mit denjenigen psychischen Bedingungen der Coachees, die für die Lösung der vorliegenden Coachingproblematik besonders wichtig sind.

 

Literatur

Geißler, H. (2018). Organisationspsychologie III - Grundlagen Coaching. Was ist Coaching? Hamburg: Hamburger Fern-Hochschule

Geißler, h. & Rödel, S. (2023). Praxishandbuch professionelles Online-Coaching. Weinheim, Basel: Beltz