verfasst von Prof. Dr. H. Geißler am 07.10.2021
Wenn man davon ausgeht, dass das zentrale Merkmal von Medien sich auf ihre Eigenschaft bezieht, vermitteln zu können, ist es möglich, für Coaching einen praxeologischen Medienbegriff zu entwickeln, der über das Technische hinausgeht.
Denn eine der ganz grundlegenden Aufgaben von Coaching ist, Coachees zu helfen, ihre psychischen Bedingungen so weiterzuentwickeln, dass sie ihre Coachingprobleme lösen können. Diese Weiterentwicklung impliziert eine Vermittlung zwischen den psychischen Bedingungen, die für die vorliegende Coachingproblematik ursächlich sind und bisher eine Lösung verhindert haben, und den Bedingungen, die eine Lösung möglich machen.
In diesen Sinne kann man psychische Bedingungen, die methodisch gestaltungsbedürftig und gestaltungsfähig sind, als psychische Problemlösungsmedien bezeichnen.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um die psychische Bedingungen und Bedingungsmöglichkeiten
Der Grundgedanke hypnosystemischen Online-Coachings ist, die gesamte Breite der gerade genannten psychischen Bedingungsmöglichkeiten auszuschöpfen (Schmidt 2004) und dabei die Möglichkeiten der digitalen Coachingmedien zu nutzen.
Literatur
Geißler, H. (2021). E-Coaching für Expatriates – Auf dem Weg zu einer Medientheorie des Coachings. In J. Eidems & S. Höntzsch (Hrsg.), Coaching im Rahmen der Auslandsentsendung (S. 125-143), Wiesbaden: Springer.
Geißler, H. & Rödel, S. (2023). Praxishandbuch professionelles Online-Coaching. Weinheim, Basel: Beltz
Schmidt, G. (2004). Liebesaffären zwischen Problem und Lösung. Hypnosystemisches Arbeiten in schwierigen Kontexten. Heidelberg: Carl Auer Verlag