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5. Treffen von "Coaching meets AI"

Ergebnisprotokoll des fünften Treffens von „Coaching meets AI – Grundlagen, Chancen und Grenzen“.

© Prof. Dr. Harald Geißler

 

Das Thema des fünften Treffens von „Coaching meets AI – Grundlagen, Chancen und Grenzen“. lautete: Wie können Coaches und Coachees in ihrem Online-Dialog KI-Apps wie z.B. chatGPT professionell nutzen?

 

Es wurde deutlich, dass für die Beantwortung dieser Frage das Prompting von zentraler Bedeutung ist und dass dieses aus zwei grundlegenden Teilen besteht, nämlich

·       aus Kontext-Informationen zu den vorliegenden Ausgangs- bzw. Rahmenbedingungen

·       und aus Bearbeitungsaufträgen, die die KI mit Bezug auf die eingegebenen Kontext-Informationen vornehmen soll.

Diese beiden grundlegenden Teile lassen sich folgendermaßen untergliedern:

·       Die Kontext-Informationen zu den vorliegenden Ausgangs- bzw. Rahmenbedingungen

o   können vom Coach der KI mitgeteilt werden, nachdem Coach und Coachee gemeinsam überlegt und diskutiert haben, welche Informationen wichtig sind.

o   Zusätzlich kann man bestimmte Textdokumente hochladen oder kopieren und auf diese Weise die KI mit den notwendigen Kontext-Informationen versorgen.

o   Und schließlich besteht auch noch die Möglichkeit, dass der Coach mit der Klientin ein Interview durchführt und das Transkript dieses Interviews hochlädt.

·       Die Bearbeitungsaufträge, die die KI mit Bezug auf diese Kontext-Informationen erhält, können darin bestehen,

o   dass die KI mit Bezug auf eine bestimmte Fragestellung prüfen möge, welche noch nicht eingegebenen Kontext-Informationen vielleicht noch fehlen und nachgereicht werden sollten

o   dass die KI die eingegebenen Kontext-Informationen textlich bearbeiten möge, also z.B. aus ihnen einen Bericht erstellt, der eine bestimmte Struktur hat, oder der eine bestimmte Perspektive einnimmt, oder die eingegebenen Informationen in einer bestimmten Form präsentiert werden, als z.B. als Mind Map.

o   dass die KI mit Bezug auf Problematik, die durch die eingegebenen Kontext-Informationen beschrieben worden ist, bestimmte Tipps bzw. Ratschläge anbieten möge,

o   dass die KI mit Bezug auf Herausforderung, die durch die eingegebenen Kontext-Informationen beschrieben worden ist, ein Lösungsdesign, also z.B. einen Projektplan oder ein Trainingskonzept, erstellen möge

o   und dass die KI die eingegebenen Kontext-Informationen mit Bezug auf bestimmte Kriterien analysieren möge.

 

Für die so strukturierten beiden Hauptteile der Prompts gilt,

·       erstens dass die Qualität des Outcomes, den die KI auf der Grundlage der Kontext-Informationen und Formulierung des Bearbeitungsauftrags liefert, um so besser ist, je umfangreicher und spezifischer sowohl Kontext-Informationen wie auch die Arbeitsaufträge formuliert sind

·       zweitens dass sowohl die Eingaben der Kontext-Informationen wie auch die Formulierungen der Bearbeitungsaufträge gemeinschaftlich im Coach-Coachee-Dialog erarbeitet werden müssen

·       und drittens dass auch die von der KI gelieferten Arbeitsergebnisse im Coach-Coachee-Dialog geprüft und gemeinschaftlich so überarbeitet werden müssen, dass die Coachees sie sich bedingungslos zu eigen machen können.

Und schließlich sind noch zwei Spezial-Prompts zu erwähnen, nämlich

·       bei einer Auftragsbearbeitung, die trotz differenzierte Kontext-Informationen und einer präzisen Auftragsformulierung qualitativ unbefriedigend ist,

·       die KI zu ermahnen bzw. zu motivieren, diesen Auftrag noch einmal zu bearbeiten und sich dabei etwas mehr Mühe zu geben

·       oder die KI aufzufordern, das mitgeteilte Arbeitsergebnis mit Bezug auf die eingegebenen Kontext-Informationen bzw. vorgegebenen Kriterien differenziert zu begründen.

 

 

Hier der Link zu der Video-Aufnahme des vierten Treffens: https://drive.google.com/drive/folders/1iNtNwHHBAS63rON2JZYvwf7z8BrhGndK?usp=drive_link